Geschichte der AMS

Die Albertus-Magnus-Schule wurde 1945 als Bischöflich-Städtisches Gymnasium gegründet. Das Anliegen der Gründergeneration war es, in einer damals überwiegend katholisch geprägten Region eine "bischöfliche Rektoratsschule" zu gründen, damit "unsere Jungen nicht in die Konvikte nach auswärts" gehen müssen, sondern vor Ort im Rahmen der Familie eine gymnasiale Bildung erhalten können.

Heute sind nur noch 25% der Bevölkerung Viernheims katholisch. Dies führt zu einer größeren Heterogenität der Schülerschaft, denn wir nehmen alle Schülerinnen und Schüler auf, die die allgemeinen Voraussetzungen für den Besuch eines Gymnasium erfüllen und deren Familien bewusst eine christliche Erziehung wünschen. Im Jahr 2006 zog sich die Stadt Viernheim aus der Trägerschaft der Schule zurück. Die Schule ist in die alleinige Trägerschaft der Diozöse Mainz übergegangen. Damals wie heute gehört das altsprachliche Profil mit Latein und Griechisch unverrückbar zur Albertus-Magnus-Schule. Was jedoch den katholischen Charakter unserer Schule im 21. Jahrhundert ausmacht, gilt es immer wieder neu zu bestimmen.

Die Albertus-Magnus-Schule ist seit 01.01.2006 ein Bischöfliches Gymnasium mit staatlicher Anerkennung. Der Träger ist die Diözese Mainz, die in Hessen vier weitere Gymnasien in ihrer Trägerschaft hat. Die gemeinsame Orientierung am Evangelium ist uns Richtschnur. Orientiert an den Worten von Kardinal Lehmann zum sechzigjährigen Schuljubiläum im Sommer 2006 sind wir der Überzeugung, dass zu unserem katholischen Profil "immer eine grundlegende Offenheit für andere gehört, die Bereitschaft zu Begegnung und Dialog. In einer pluralistischen Gesellschaft kann die Vermittlung der eigenen Werte gar nicht ohne Bezug auf die Werte und Werterfahrungen der anderen gelingen. In den Begegnungen mit den anderen teilen wir unsere Werte mit und werden zur Modifizierung und zur Erneuerung des Eigenen angeregt."

Wir fühlen uns dem Motto der Katholischen Schule im Bistum Mainz "Den Menschen stärken" verbunden und leisten hier einen wichtigen Beitrag im Rahmen der Erziehungs-gemeinschaft von Eltern, Lehrern bzw. Lehrerinnen und Schülern bzw. Schülerinnen. Bei einem Treffen mit den Schulleiterinnen und Schulleitern der katholischen Schulen im Bistum Mainz im April 2010 brachte Kardinal Lehmann dies gut zum Ausdruck.

Er sagte: "Bildung und Erziehung von Menschen können sich nur im Bezug auf Gott und in Verbindung mit ihm voll entfalten. Dabei geht es nicht um fromme Rituale und um hehre Worte, sondern zuerst um das Interesse am konkreten Individuum des Kindes, an seinen Stärken und Schwächen, und um die Entfaltung seiner damit gegebenen Möglichkeiten. Es ist ein hohes Gut, wenn junge Menschen bei uns wirklich spüren, dass sie im Mittelpunkt allen pädagogischen Handelns stehen. In allem geht es darum, den Menschen zu stärken."

Die Albertus-Magnus-Schule wirbt ganz in diesem Sinne mit dem Motto: Bei uns ist Ihr Kind in guten Händen.

Hier finden Sie Karadinal Lehmanns Statement zum Auftrag der Katholischen Schulen im Bistum Mainz.

Albertus Magnus

Er war eine der geheimnisumwittertsten Persönlichkeiten des Mittelalters: Albertus Magnus, der um das Jahr 1200 im bayerisch-schwäbischen Lauingen an der Donau geboren wurde. Der Dominikanermönch war Naturforscher, Theologe und Philosoph, Bischof und Magier, Alchimist und politischer Friedensstifter, Mystiker und vieles andere mehr.

In ihm begegnen wir einer Epoche, in der die Grundlagen des modernen Denkens - unseres Denkens - gelegt wurden. Es war der Anfang einer neuen Zeit, in der die Vorstellung von der Wirklichkeit entstand, die uns heute selbstverständlich ist. Albertus Magnus verkörpert diese Zeit wie kaum ein anderer, indem er Motor einer geistigen und kulturellen Umwälzung in Europa wird und die Grenzen des Bewusstseins in allen Bereichen erweitert.

Zugleich war er auch eine überragende Persönlichkeit, Provinzialprior seines Ordens, Bischof von Regensburg u.v.m. Albertus Magnus starb im Jahr 1280 als 80-Jähriger und wurde in Köln begraben. 1931 wurde er heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer erhoben. 1941 wurde er zum Patron der Naturwissenschaftler erklärt. So ist er, der "Doctor universalis", auch nicht zufällig Namensgeber unserer Schule geworden, gilt er doch als der letzte wirkliche Universalgelehrte.