Zukunftsdialog Vertraute Orte - Neues Leben

Pfarrei Hl. Johannes XXIII. und Stadt Viernheim starten einen gemeinsamen Beteiligungsprozess

Mit einem gemeinsamen Pressegespräch fiel der offizielle Startschuss für den gemeinsamen Zukunftsdialog der Pfarrei Hl. Johannes XXIII. und der Stadt Viernheim zur künftigen Nutzung von drei katholischen Kirchengebäuden in Viernheim.

Beim Pressegespräch stellte Timo Buff von der Bürogemeinschaft Sippel | Buff den Beteiligungsprozess „Vertraute Orte – Neues Leben“ vor, den das erfahrene Team aus Stuttgart professionell begleiten und moderieren wird.

Gemeinsam mit dem 1. Stadtrat Jörg Scheidel informierten die Vorsitzende des Pfarreirates Ursula Scheidel, Pfarrer Dr. Ronald Givens und Koordinatorin Angela Eckart von der Pfarreileitung Hl. Johannes XXIII. über die Ziele, Inhalte und nächsten Schritte des Prozesses. 

Drei Kirchen stehen im Zentrum des Zukunftsdialogs

Im Zentrum des Zukunftsdialogs stehen die Hildegardkirche, die Marienkirche und die Michaelskirche – die drei derzeit ungenutzten Kirchengebäude der Pfarrei Hl. Johannes XXIII., die in Zukunft auf neue Weise mit Leben gefüllt werden sollen.

Die Kirchengemeinde und die Stadt wollen diesen Weg gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt gestalten.

Die Grundlage für die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kirchengemeinde wurde bereits im November 2024 mit einem „Letter of Intent“ gelegt, der die gemeinsamen Ziele, Aufgaben und Verantwortlichkeiten festhält.

Zukunftsdialog ist eine große Chance für Viernheim

Im Pressegespräch betonte Pfarrer Dr. Ronald Givens: "Kirchen sind mehr als Gebäude. Es sind vertraute Orte, die sich mit der Lebensgeschichte von vielen Menschen verbinden." Weiter formulierte er: „Deshalb ist es uns wichtig, die Menschen vor Ort in die Entwicklung neuer Nutzungsideen einzubeziehen. Nur wenn viele Perspektiven zusammenkommen, können tragfähige und lebendige Konzepte angedacht werden und entstehen.

Erster Stadtrat Jörg Scheidel unterstrich die besondere Bedeutung dieses öffentlichen Beteiligungsprozesses für die Stadtgesellschaft und hob hervor: „Es ist nicht selbstverständlich, dass sich die Kirche einem solchen offenen Prozess stellt und die Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich zur Mitwirkung auffordert. Diese Kirchenräume bieten Potenzial für neue Nutzungen – der Dialog darüber ist eine große Chance für uns alle.“

Koordinatorin Angela Eckart griff diesen Gedanken auf und machte deutlich, dass im gemeinsamen Austausch die Kraft für zukünftige Entwicklungen liege: „Der gemeinsame Dialog wird aufzeigen, welches Zukunftspotenzial in den vertrauten Orten steckt.“

Die Vorsitzende des Pfarreirates, Ursula Scheidel, warb dafür, sich aktiv sich am Zukunftsdialog über das Online-Bewerbungsverfahren zu beteiligen und die Chance zu nutzen, die Zukunft dieser vertrauten Orte mitzugestalten. 

Bürgerinnen und Bürger können sich für den Runden Tisch bewerben

Der Zukunftsdialog ist als offener und mehrstufiger Beteiligungsprozess angelegt, der sich bis Sommer 2026 erstrecken wird.

Ein zentrales Element ist dabei der „Runde Tisch“, ein begleitendes Gremium mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kirchengemeinde, Personen aus der Stadt Viernheim und der Politik sowie aus interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Aufgabe des „Runden Tisches“ wird es sein, die von der Öffentlichkeit eingebrachten Ideen und Anregungen zu diskutieren, weiterzuentwickeln und wieder in die öffentliche Diskussion einzubringen.

Mit der gewählten Zusammensetzung des „Runden Tischs“ wird über den gesamten Beteiligungsprozess eine große Interessenvielfalt und ein breiter Blickwinkel gewährleistet. Die personelle Kontinuität trägt zudem dazu bei, dass gut reflektierte und tragfähige Empfehlungen zur Nachnutzung der Kirchengebäude entwickelt werden.

Um arbeitsfähig zu sein, werden maximal 26 bis 28 Personen am „Runden Tisch“ mitarbeiten. 

Für zehn Plätze in diesem Gremium können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger – darunter vier Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde – bis einschließlich 1. Juni 2025 bewerben.

Gibt es mehr interessierte Personen als Plätze, entscheidet das Los. Alle nicht gelosten Personen sind herzlich eingeladen, sich über die öffentlichen Beteiligungsformate einzubringen.

Öffentlicher Auftakt des Zukunftsdialogs mit Kirchenwandeln

Der öffentliche Auftakt des Beteiligungsprozesses findet am 17. September 2025 unter dem Titel „Kirchenwandeln“ statt. Dabei sollen die drei Kirchen im Rahmen eines gemeinsamen Rundgangs besucht werden, um erste kreative Ideen für eine neue Nutzung anzustoßen. Im Anschluss startet die Ideensammlung – digital und analog – für alle Viernheimerinnen und Viernheimer.

Verschiedene Beteiligungsformate für die Bürgerinnen und Bürger

Weitere Beteiligungsformate wie Marktgespräche, eine Projektwerkstatt im Frühjahr 2026 und eine Abschlussveranstaltung im Juni 2026 runden den Beteiligungsprozess ab.

Die Ergebnisse und Empfehlungen des „Runden Tisches“ sollen dann in konkrete Umsetzungsschritte münden – auch temporäre oder kreative Zwischennutzungen sind dabei denkbar.

Mit dem Projekt „Vertraute Orte – Neues Leben“ stellen sich Kirche und Stadt gemeinsam einer Herausforderung unserer Zeit: dem konstruktiven und zukunftsorientierten Umgang mit Kirchengebäuden im Wandel.

Weitere Informationen, Termine und das Online-Bewerbungsformular für den „Runden Tisch“ finden Sie ab sofort auf der Homepage der Pfarrei Hl. Johannes XXIII.

https://bistummainz.de/zukunftsdialog-viernheim

 

Foto von: Bernhard Kreutzer