Skifreizeit 2023

Vom 17. bis 21.02.2023 sind 44 Schüler der 7. bis 9. Klasse mit 5 Lehrern auf Skifreizeit nach Mittenwald gefahren.

„Noch nie war ich Skifahren. Und dann gleich mit der Schule? Worauf habe ich mich da nur eingelassen… Die Skifreizeit sollte sich herausstellen als eins der aufregendsten Erlebnisse meines Lebens, geprägt von Abenteuer, blauen Flecken, müden Beinen, viel Schweiß und vor allem jeder Menge Spaß, Pistenfreude und gemeinsamen Lachen!

Es begann schon lange vor der Skifreizeit, als wir die Träume vom großen Koffer begraben mussten. Wie bekommt man Skihose, warme Kleidung und Hausschuhe in Größe 42 bitteschön mit all den üblichen benötigten Dingen und 2 Kilo Süßigkeiten in eine kleine Reisetasche? Gott sei Dank habe ich schon oft Tetris gespielt. Aber der Platz im Bus ist nun mal begrenzt.

Schon in der Ski-AG bei Herrn Michel gab es ein erstes Kennenlernen aller Teilnehmer, woraus sich später sogar neue Freundschaften entwickelt haben. Neben netten Spielen gab es auch das notwendige Krafttraining nach den plätzchenreichen Wintertagen.

Nun war die lang ersehnte Abfahrt endlich da! Meine Gelenkigkeit war mir von Vorteil, da ich mich gut in meinem Sitz zusammenfalten konnte, damit der Platz mir reicht. Schon gleich am Anfang wurde unsere Stimmgewalt beim Mitsingen getestet, für abwechslungsreiche Musik und gute Stimmung war gesorgt.

Nach der Ankunft durften wir in netten Gruppen unsere neuen Lager beziehen. Da wir den Raum nicht nur horizontal, sondern auch vertikal nutzen konnten und uns und unsere Sachen auch in die Höhe stapelten, entstand ein gemütliches, „geräumiges“ neues Heim. Viele Überraschungen warteten hier auf uns. Die Sorge um typisches Jugendherbergsessen bewies sich als unbegründet. Ich fand das Essen abwechslungsreich und wirklich lecker. Außerdem wurden wir mit lustigen Liedern geweckt.

Eine neue Erkenntnis war, dass ausgiebige Hygiene ein wertvolles Luxusgut ist. Täglich gab es Kämpfe und lange Schlangen beim Eroberungsversuch der heißbegehrten Duschen und Toiletten. Aber ich will hier nicht übertreiben: Schließlich war das Verhältnis ca. 50 zu 4 und nicht 50 zu eins. Also was will man mehr? Auf der Piste riechen alle gleich.

Jetzt zum Abendprogramm: Wer sich das ausgedacht hat (Kim und Nina), gehört an dieser Stelle gekrönt. Was hatten wir für einen Spaß! Wie viele Menschen passen übereinander auf einen Stuhl? Wer hat die peinlichsten oder ausgefallensten Momente erlebt? Wer würde heute die heißbegehrte Trophäe „ Der Löffel“ verliehen bekommen? Habt ihr auch schonmal die Lehrer beim gemeinsamen Spielen laut Wiehern gehört? Wisst ihr, wie es sich anfühlt, wenn man bei einer Skifreizeit mehr Muskelkater vom Lachen als vom Skifahren hat?

Eiskalt sollte es mich auch bei der Skitaufe erwischen: Alle Anfänger- so wie ich- mussten sich in harter Prüfung als pistenwürdig erweisen. Macht euch in sieben Minuten für die Piste fertig und tragt euer extrem warmes Outfit den ganzen Abend lang! An dieser Stelle rochen nicht alle gleich, nur die Neulinge trieften vor Schweiß. Singt vor der ganzen Gruppe ein Lied, das nur ihr selbst über den Kopfhörer eingespielt bekommt, und hofft, dass die Lehrer das Lied möglichst bald erraten und euch aus der misslichen Lage befreien. Und  wisset: Unmusikalität, Heiserkeit oder Stimmbruch sind keine Ausrede. Ein Skifahrquiz testete uns bis ins Detail. Menschliche Buzzer vierliehen die besondere Note. Es tut uns Anfängern ein klitzekleines Bisschen leid, dass wir euch so oft auf die Köpfe hauen mussten. Aber ihr lebt ja alle noch. Oder?

Nach absolvierter Prüfung kamen wir zum eigentlichen Ritual: Die Aufnahme in den Kreis der Skifahrer! Eine Ketchuptaufe sollte dies besiegeln. Hinterher sahen wir aus wie lauter kleine Simbas! Nur dass wir nicht Wüsten-, sondern Schneelöwen waren.

Das führt uns zum Schnee auf der Piste. Und zu meinen ersten Versuchen auf Skiern. Interessant: Die Schuhe stecken ja auf den Skiern fest! Wenn man wieder aufstehen will, bekommen die Skier ein Eigenleben. 500 mal hinfallen bedeutet auch 500 mal wieder aufstehen. Aber der Schnee war weich und pulvrig und die Sonne strahlte lächelnd dazu. Gar nicht viel später fingen die Bretter an, mir hin und wieder zu gehorchen. Von Tag zu Tag wurden die Bretter braver und die Sonne lächelte immer noch. Selbst das Liften war eine spannende Angelegenheit. Weitere interessante Feststellungen: Ich liebe Tempo! Wenn man die Piste mit Bravour meistert, kann man den glanzvollen Auftritt dennoch vernichten und am Ende in der Warteschlange am Lift hinfallen. Wenn man endlich kaum mehr hinfällt, benutzen dich andere als Bremse. Es gibt ein unerwartetes Spiel: Pistendomino. Oben in der Reihe fällt jemand und alle darunter kippen nacheinander um. Zum Skifahren gibt es vor allem nur eins zu sagen: Das muss man unbedingt erlebt haben. Es ist die schönste Art, sich im Schnee aufzuhalten.

Toll, dass in der Faschingszeit auf den Pisten auch in Kostümen gefahren wurde.

Der Ausblick auf die Berge ließ sich in der Mittagspause auf der Rosshütte herrlich genießen. Dort trafen wir auch wieder die anderen Gruppen. Aber schützt euer Mittagessen vor den herabstürzenden Krähenexkrementen!

Als Skifamilie zusammengewachsen fuhren wir am letzten Tag alle gemeinsam die Familienabfahrt.

Auf der Heimfahrt stellte sich mir immer häufiger die Frage, wie ich am nächsten Tag in der Schule einen Stift, anstatt eines Skistocks in der Hand halten sollte. Wir fühlten gemeinsam bei verschiedenen Liedern und verabschiedeten uns mit tanzendem Taschenlampenlichtermeer.

Es dauert ein paar Tage, bis man wieder begreift, dass man nach absetzen des Helms nicht auch noch die Skibrille abziehen muss. Inzwischen blühen munter die Krokusse. Ich freue mich auch auf den Sommerurlaub am Meer, aber zunächst gehört mein Herz dem Schnee und den Bergen.

Eins haben wir in dieser wunderschönen Zeit gelernt: Unsere Lehrer sind nicht nur Lehrer, sondern einfach nur tolle, lustige und fürsorgliche Menschen. Danke an Sie und schön, dass wir mit Ihnen eine so herzliche Zeit verbringen durften. Und danke an euch alle, dass wir eine so tolle Gemeinschaft waren und so viel Spaß miteinander hatten.“

Clara