Martin Luther, der Typ mit den 95 Thesen und dem krassen Auftritt in Wittenberg

Gottesdienst zum Reformationstag in der Apostelkirche – Luther als Influencer

Wie hätte Martin Luther wohl die modernen Medien genutzt, um seine Botschaft vom barmherzigen und liebenden Gott unters Volk zu bringen? Und was können wir heute noch von ihm lernen? Darüber hatten sich die evangelischen Religionskurse des achten Jahrgangs Gedanken gemacht und damit den Reformationsgottesdienst der AMS vorbereitet. Unterstützt wurden sie von ihren Lehrkräften Janina Steffan und Thomas Graschtat.

Am Reformationstag gedenken evangelische Christen des Beginns der Reformation, in Gang gesetzt durch den Mönch Martin Luther, der am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg geschlagen haben soll. Aus diesem Anlass waren alle evangelischen Schülerinnen und Schüler der AMS am 31.10.2024 in die Apostelkirche geladen, um den Gottesdienst mitzufeiern. Zudem waren die Jahrgänge acht und elf komplett vertreten. Damit sollte zum einen die so wichtige Ökumene zum Ausdruck gebracht werden, die an der AMS gelebt wird. Zum anderen sollte den Schülerinnen und Schülern anderer Konfessionen und Religionen die Möglichkeit gegeben werden, einen evangelischen Gottesdienst zu erleben. Besonders für diese Jugendlichen erklärte Pfarrer Thomas Graschtat immer wieder Elemente des Gottesdienstes und deren Funktion.

Der Gottesdienst begann mit einem Gespräch zwischen zwei Schülerinnen, die überlegten, wie man eine Homepage gestalten könnte, die Martin Luther den Menschen der heutigen Zeit näherbringen und vor allem seine Botschaft für alle zugänglich und verständlich machen könnte. Anschließend ging es um die sozialen Netzwerke und darum, wie Luther sich wohl bei Facebook und auf TikTok oder als Influencer bei Instagram präsentiert und seine Botschaft verbreitet hätte.

Aber auch die Frage, wofür Luther sich heutzutage stark gemacht hätte, kam nicht zu kurz. Laut den Schülerinnen und Schülern hätte Luther sich sicherlich dafür eingesetzt, allen Menschen Zugang zu Bildung und zu religiösem Wissen zu ermöglichen. Außerdem hätte er sich für die einfachen Menschen, für die Schwachen und für Gerechtigkeit für alle stark gemacht.

Pfarrer Thomas Graschtat schlug dann in seiner Predigt den Bogen von Jesus über Martin Luther zu den Herausforderungen der heutigen Zeit. Er stellte die Ängste und den Hass, die in sozialen Medien geschürt werden, der christlichen Botschaft von der Gnade, Liebe und Barmherzigkeit Gottes gegenüber. Eindringlich appellierte er an die Kirche und die Gemeinden, auch die digitalen Möglichkeiten zu nutzen, um ihre Botschaft von der Hoffnung und der Liebe Gottes in die Welt zu tragen. Die Generation der Schülerinnen und Schüler bat er, ihre Kompetenz im Umgang mit sozialen Medien zu nutzen, um die Kirche dabei zu unterstützen, und sei es nur dadurch, positive Inhalte zu teilen, um die weitere Verbreitung des Hasses zu unterbinden.

Musikalische Unterstützung gab es vom ehemaligen Stellvertretenden Schulleiter Martin Gehrling an der Orgel sowie von der Sacro-Pop-Band unter der Leitung von Martina Weis.