Reflexionstage des Jahrgangs 10

Auch in diesem Jahr bekamen die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen die Gelegenheit, für drei Tage den Schulalltag hinter sich zu lassen. Stattdessen konnten sie sich Zeit dafür nehmen, mal ganz ohne Leistungsdruck sich selbst und ihre Klassenkameradinnen und -kameraden besser kennenzulernen und sich mit ihrem Leben und Glauben auseinanderzusetzen. Die Möglichkeit hierfür boten die von der Schulseelsorge organisierten und durchgeführten Reflexionstage im Jugendhaus Maria Einsiedel in Gernsheim.

Am Morgen des 25.03.2025 stiegen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10a und 10b in den Reisebus. Die meisten hatten noch gar keine richtige Vorstellung von dem, was sie erwartete. „Reflexionstage? – Ich habe keine Ahnung, was wir da machen, aber ich habe gehört, das soll gut sein.“ So lässt sich zusammenfassen, was viele dachten.

In Gernsheim angekommen, wurden die Zimmer bezogen und dann ging es auch schon direkt los mit dem Programm. Zunächst einmal wurden Regeln für die kommenden Tage festgelegt, denn ganz wichtig war der Grundsatz, dass alles, was hier besprochen werden würde, nicht nach außen getragen werden sollte. Anschließend ging es darum, sich selbst besser kennenzulernen und darüber nachzudenken, was einem wichtig ist und was man vom Leben erwartet. Auch Parallelen und Unterschiede zu den eigenen Eltern wurden genauer unter die Lupe genommen. Am zweiten Tag stand das Verhältnis zu den Mitmenschen im Mittelpunkt, zum Beispiel Selbst- und Fremdwahrnehmung, aber auch die Wirkung von Klischees. Für ganz viel positive Emotionen und den einen oder anderen Gänsehautmoment sorgte eine „Warme Dusche“. Aber auch die Vorstellung eines Persönlichkeitsmodells mit der Möglichkeit, es auf sich selbst und auf Freunde oder Freundinnen anzuwenden, fanden viele sehr interessant. Am dritten Tag lag der Schwerpunkt auf der Beschäftigung mit Gottesbildern und individuellen Glaubensfragen. Anschließend planten alle zusammen einen Gottesdienst, der dann gemeinsam von den Jugendlichen mit den Lehrkräften gefeiert wurde.

Alle Übungen fanden in entspannter Atmosphäre und in wechselnden Gruppen innerhalb der eigenen Klasse statt, so dass viele intensive Gespräche zustande kamen. Aufgelockert wurden die Einheiten immer wieder durch erlebnispädagogische Spiele, um den Kopf freizubekommen und die Klassengemeinschaft zu fördern. Jeden Abend zum Abschluss des offiziellen Programms trafen sich alle zu einer Meditation. Dort konnten die Jugendlichen ein wenig zur Ruhe kommen und beginnen die Eindrücke des Tages zu verarbeiten.

Für die zehnten Klassen war es die erste gemeinsame Klassenfahrt, da sie wegen Corona in der sechsten Klasse nicht wegfahren konnten. Umso mehr genossen sie die intensive gemeinsame Zeit. Obwohl das Jugendhaus zwar sehr idyllisch, aber durchaus abgelegen in der Natur liegt, kam keine Langeweile auf. In den Pausen entspannten die Jugendlichen gemeinsam in ihren Zimmern, hörten Musik und testeten Volleyballfeld, Fußballplatz und Tischtennisplatte. Abends nutzten viele die Gelegenheit, gemeinsam mit den Lehrkräften Spiele zu spielen, und stellten dabei unter anderem ihre Spontanität und Kreativität unter Beweis. Den krönenden Abschluss bildete das Lagerfeuer am letzten Abend, an dem alle noch lang beisammen saßen. Und schon war es wieder Zeit, die Koffer zu packen und gefüllt mit vielen neuen Eindrücken nach Hause zu fahren.

Das Fazit der Schülerinnen und Schüler zu der Fahrt fiel durchweg positiv aus. Nico aus der 10a meinte: „Wir haben viel über unsere Klassenkameraden gelernt, was man vorher nicht wusste. Anfangs war es schwierig, sich anderen anzuvertrauen, aber mit der Zeit fiel es immer leichter. Es ist sehr wertschätzend, dass man so viel Vertrauen bekommt.“ Ein anderer Schüler aus der 10a ergänzte: „Unsere Klassengemeinschaft war vorher schon präsent, aber durch die Fahrt wurde sie massiv gestärkt. Wir haben mit anderen, mit denen wir bisher nicht viel zu tun hatten, über persönliche Dinge gesprochen. Dabei haben wir Vertrauen aufgebaut, das wird sich auch auf den Unterricht und auf die Zukunft auswirken.“

Die Klassen 10a und 10b waren vom 25.03.2025 bis 28.03.2025 unterwegs mit Frau Gehrig, Frau Klünder, Frau Muth und Herrn Pfeifer. Vom 31.03.2025 bis 03.04.2025 waren 10c und 10d an der Reihe. Sie wurden begleitet von Frau Kiefer, Herrn Schmidt, Frau Steffan und Frau Weckler.